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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 17

1911 - Leipzig : Freytag
17 3. Staatliche Gliederung. Iran gehört zu drei Staaten, dem Königreiche Persien, dessen Schah (sprich: schach, d. i. Herr) bisher unumschränkt regierte, aber jetzt dem Staate eine Verfassung gegeben hat, dem öden Belutschistan (â), das wegen seiner Nachbarschaft mit Vorderindien unter englischem Einflüsse steht, und dem noch selbständigen Staate Afghanistan ( afghanistân). Letzteres steht unter dem Emir von Kabul (â). Es stellt die Verbindung mit Indien her und ist deshalb militärisch sehr wichtig. Die Grenzstadt Herat (â) j liegt vor einem Paß des Hindukusch und wird deshalb viel umkämpft. Die Haupt- stadt Kabul liegt an der durch den Kabulfluß gebildeten Straße, die über einen Paß in das Tal des Indus führt, und ist deshalb der Hauptpunkt des kriegerischen und friedlichen Verkehrs. Bussen und Engländer bemühen sich, den zwischen ihren Besitzungen gelegenen Pufferstaat durch Eisenbahnbau in ihr Interessen- gebiet zu ziehen. Persien, der größte Teil von Iran, hat ebenso wie im Altertum seine wichtigen Städte im bergigen Südwestrande. Dort blüht auch die infolge der Ziegenzucht emporgekommene Weberei von Schals und die Teppichknüpferei. Der Hauptverkehrspunkt des N. ist Tâbrîs, doch verlegt sich jetzt der Handel nach der Hafenstadt Rescht am Kaspischen Meere, die mit Baku und Tiflis Ver- bindung hat und viel Seidenhandel betreibt. Auch die Residenz des Schahs, Teheran (â), hegt in dieser dem Verkehr zugewandten Gegend. Die frühere Haupt- stadt Isfahan (hân) hat viel Gewerbe und Handel, hauptsächlich mit Teppichen. Das im S. gelegene Schiras (â) ist wegen seiner Rosen und wegen seiner herrlichen Gärten von persischen Dichtern viel besungen worden. In der Nähe befinden sich die Ruinen von Persepolis (persépolis). Das edle Volk der Parsen, arischer Abstammung, ist den mongolischen Türken unterlegen und seither in jeder Beziehung zurückgegangen. Vielleicht gelingt es dem Staate, wenn er nach modernem, europäischem Vorbilde regiert wird, wieder emporzukommen, obschon seine Hauptblüte wohl nie wieder erreicht werden wird. 2. Südasien. 1. Ausdehnung. Im S. Asiens erstrecken sich zwei Halbinseln in den Indischen Ozean, Vorder- und Hinterindien. Das erstere gehörte nebst der vor- gelagerten Insel Ceylon in früheren Entwicklungszeiten der Erde zu einem im Indischen Ozean versunkenen Erdteile, der bis Madagaskar reichte und viel- leicht sogar mit Südafrika zusammenhing. Das letztere reichte früher weiter nach So. und 0., bis fast nach Australien hin. Eine Reihe von Kettengebirgen bildete den östlichen Rand des Erdteiles, aber ein breiter Streifen sank in die Tiefe, und nur die bis zum Beringsmeer verlaufenden Inselreihen deuten noch die frühere Ausdehnung von Asien an. Längs der Bruchlinien finden sich viele Vulkane als Zeichen, daß die unterirdische Spannung in der Erdrinde noch nicht vollkommen beseitigt ist. 2. Senkrechte Gliederung. Vom Rumpf des Erdteiles sind beide Halb- inseln durch hohe Bergzüge nahezu abgeschnitten. Breit vor Vorderindien lagert sich das höchste Gebirge der Erde, der Himalaja (d. i. Schneewohnung, spr. himâlaja). (Fig. 3.) Eine große Zahl seiner Gipfel steigt über 7000 m an und der höchste, der Mount Everest (sprich: maunt éwerest), ist mit 8800 m derhöchste Berg der Erde. Das Gebirge fällt gegen S. steil zu dem Tieflande von Hindostán ab, das durch das Schwemmland des Indus einerseits, des Ganges und Brahmaputra Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Iii. Teil. o

2. Teil 3 - S. 19

1911 - Leipzig : Freytag
19 (d. i. Sohn des Brahma) anderseits gebildet ist. Das hohe Gebirge empfängt durch die von dem nahen Meere kommenden Winde ungemein viel Feuchtigkeit, und alle die Regen wasser sowie die Schmelzwasser der Gletscher stürzen in die Ebene hinunter. 3. Fruchtbarkeit. Die Ströme führen deshalb reichlichen Schlamm mit sich und bauen ihr Delta weit in das Meer hinaus. Kegelmäßige Über- schwemmungen bringen der Ebene reichliche Bewässerung und eine großartige Fruchtbarkeit, so daß die Eingeborenen den Ganges als heiligen Strom verehren. Die Ebene des Indus ist mehr Steppe, aber die Gangesniederung ist wie ein großes Ackerfeld. Tropische Hitze und die vom Sommermonsun herbei- geführten Niederschläge wirken zusammen, um die Pflanzen wie im Treibhaus gedeihen zu lassen. Häufig trägt der Boden in demselben Jahre zwei Ernten nacheinander. In großer Menge wird der Eeis, die Hauptnahrung der Be- völkerung, gebaut, daneben Weizen und Hirse. Ihre Heimat haben hier das Zuckerrohr und der Indigo, der Betelpfeffer und der Zimt. Kokos und Baum- wolle, Mohn (zur Opiumbereitung) und Tabak, Kaffee und Tee und die Jutepflanze kommen für die Eingeborenen und für die Europäer in ausreichender Menge vor. Die Bambusgräser bilden hohe Stämme und vereinigen sich mit anderen Rohr- und Grasgewächsen zu einem fast undurchdringlichen Dickicht, den Dschun- geln, in denen der Tiger sich versteckt. Der heilige Baum ist die Baniane, die mit ihren Ästen und Luftwurzeln hohe Säulenhallen in den Wäldern bildet. Auf den Gewässern blüht die Lotosblume, eine Seerose mit prachtvoller Blüte. Auch die Tierwelt ist reichhaltig. Der Elefant und das Nashorn leben im Dickicht, auf den Bäumen tummeln sich Affen, und dem Tiger folgt der Pfau auf seinen Jagdzügen. Krokodile und Schlangen machen die feuchten Niederungen an manchen Stellen unbewohnbar. Alljährlich fallen Tausende von Menschen den Raubtieren und Giftschlangen zum Opfer. Das Haushuhn ist in Indien ein- heimisch, der Elefant und der Buckelochs werden als Haustiere benutzt. a) Vorderindien. 1. Gliederung. Vorderindien gliedert sich in zwei Teile und gleicht darin der Apenninhalbinsel. Im N. liegt das Schwemmland der von den Gebirgen herabströmenden Flüsse, während die eigentliche Halbinsel von Gebirgen durchzogen ist. Man bezeichnet den südlichen Teil als das Hochland Dekan (é); es wird an beiden Küsten von den Ghats (spr. gâts, d. i. Stufen) begrenzt, die die Steigungsregen aufnehmen, so daß auf das mittlere Tafelland nur sehr wenig Niederschläge kommen. Infolgedessen ist es von Savannen (Steppen) durch- zogen, erzeugt aber infolge künstlicher Bewässerung große Mengen von Baumwolle. 2. Gebiet des Himalaja. Am Himalaja liegt eine ganze Reihe von Staaten, die sich wegen der Unwegsamkeit des Gebirges lange Zeit haben unabhängig halten können. Doch haben die Gebirgswälle das Land nicht vor Einfällen schützen können, die von N. her kamen. Besonders haben die Mongolen im 16. Jahrhundert unter ihrem Großmogul hier ein großes Reich errichtet. Heute sind noch zwei Staaten, Nepal (â) und Bh utan (û), selbständig. Im W. dagegen ist das Gebirgsland von Kaschmir, das durch die aus Ziegenhaar hergestellten feinen Schals berühmt ist, ein britischer Schutzstaat. a) Tiefland. Das Tiefland Hindostán (â) wird von dunkelhäutigen Dravida (spr. 2*

3. Teil 3 - S. 21

1911 - Leipzig : Freytag
21 nach ist es von Vorderindien sehr verschieden. Mehrere gleichlaufende Gebirgs- züge durchziehen die Halbinsel von N. nach S. Die großen, von ihnen herab- stürzenden Wassermassen ernähren vier gewaltige Ströme, die durch ihre regel- mäßigen Überschwemmungen das fette Niederungsgebiet ihres Schwemmlandes befruchten, aber wegen ihrer Stromschnellen nur auf dem Unterlaufe schiffbar sind. 3. Erzeugnisse. Hier in den Niederungen gedeihen unter dem heiß- feuchten Tropenklima dichte Urwälder und fruchtbare Reisfelder, während in den Gebirgswäldern besonders das Tikholz neuerdings viel ausgebeutet wird. 4. Bewohner. Die Halbinsel Malakka (ák) wird, wie ihr Name besagt, von Malaien bewohnt, während die Bewohner der eigentlichen Halbinsel der mon- golischen Rasse angehören. Die herrschende Religion hier und inrden nördlich anstoßenden Ländern ist der Buddhismus. [1 a) Auch von Hinterindien gehört ein großer Teil den Briten, nämlich^die Landschaft Birma mit der Hauptstadt Rangún (û) im reisreichen Delta des Irawadi (râ). Unter den Bodenschätzen dieses Gebietes ist Petroleum und auf Malakka Zinn zu erwähnen und unter den Erzeugnissen der Wälder das Guttapercha, das Harz eines Gummibaumes. An der Malakkastraße liegt eine Reihe britischer Kolonien, unter deren Siedlungen die Inselstadt Singapore (sprich: singapûr) der Mittel- punkt des gesamten ostasiatischen Verkehres ist, ein ungemein belebter Hafen- platz mit großen Docks und Stapelplatz für die reichen Schätze der asiatischen Tropen. Als Hafenarbeiter sind größtenteils Chinesen, sogenannte Kulis, tätig. b) Noch unabhängig ist das Königreich Siam, das „Land des weißen Elefanten . So schwach das Land bevölkert ist, haben doch seine großen Städte viele Einwohner und prunkvolle Bauwerke, namentlich eigentümliche Fig. 4. Straße in Bangkok.

4. Teil 3 - S. 22

1911 - Leipzig : Freytag
22 Buddhistentempel (Pagoden). Die Hauptstadt Bangkok (á) liegt zu beiden Seiten des unteren Menam; viele ihrer Einwohner leben in Schiffswohnungen auf dem Strome. (Fig. 4.) c) Das französische Hinterindien oder Indochina erstreckt sich nordostwärts bis an die Grenze von China. Es umfaßt Cochinchina mit der Hauptstadt Saigon [ (sprich: szaigóng) am Mekong, das Königreich Kambodja (sprich: kambódscha), ferner das unter französischem Schutze stehende Kaiserreich Anam und die Fruchtebene von Tongking, dessen Bewohner den Franzosen viel Unruhe bereiten. Die Hauptausfuhr des Gebietes besteht in Baumwolle, Reis, Seide, Gewürzen und Gummi. c) Der Malaiische Archipel. 1. Gliederung. Die Inseln des Indischen Archipels gliedert man in die Großen und Kleinen Sundainseln, die Molukken oder Gewürzinseln und die Philippinen. 2. Bodengestalt. Sie sind vollständig von Gebirgen erfüllt und erscheinen nach ihrer Lage und Anordnung als die Fortsetzung der hinterindischen Gebirge. Größtenteils sind sie vulkanisch, und einige ihrer Vulkane haben durch ihre Aus- brüche schon große Verheerungen angerichtet. 3. Erzeugnisse. Das feüchte und warme Tropenklima hat eine üppige Ent- faltung der Pflanzenwelt begünstigt. Die Berge sind bis auf die Höhen hinauf dicht bewaldet. Unter den Palmen befindet sich die Sagopalme. An Gewürz- pflanzen und sonstigen tropischen Erzeugnissen sind die Inseln ungemein reich. Auch die Tierwelt hat sich reich und teilweise eigenartig entwickelt. Besonders finden wir hier die menschenähnlichen Affen, den Gibbon und den Orang-Utan (d. i. Waldmensch). 4. Bevölkerung. Die Bewohner sind hochgewachsene Malaien, die infolge des Inselreichtums schon sehr früh zur Schiffahrt über das offene Weltmeer vorge- schritten sind und sich über die ganze Südsee verbreitet haben. Sie gehören zum größten Teil dem mohammedanischen Bekenntnisse an. Unter den europäischen Völkern haben besonders die Niederländer hier ihre Besitzungen. a) Die Großen Sundainseln sind sehr reich an Erzeugnissen des Pflanzen- reiches. Sumatra ( sumâtra ), noch wenig bekannt, liefert viel Tabak und Kampfer, das flüchtige öl einer Lorbeerart. Eine in der Nähe gelegene Insel ist reich an Zinn. Die Insel Java ist der wertvollste Besitz der Niederländer, die hier in vortrefflicher Weise für den Anbau der verschiedensten Kolonialpflanzen gesorgt haben. Außer Baumwolle, Kaffee, Tabak, Zucker und Reis liefert sie vornehmlich Indigo und Vanille. Die Hauptstadt der dichtbevölkerten Insel ist Batavia ( batâwia), ein wichtiger Hafen in der Nähe der verkehrsreichen Sundastraße, aber infolge des Tropenklimas für die Europäer sehr ungesund. Den besten und wichtigsten Hafen der Insel hat Surabaja (surabája) an der Nordküste. Auf der großen Insel Borneo (borneo) wohnen wilde Völkerschaften, die das Vordringen der Europäer in das Innere noch verhindert haben, so daß nur an den Küsten europäische Siedlungen angelegt werden konnten. Der Nw. gehört den Briten, der übrige Teil den Niederländern. Die vielgegliederte Insel Celebes (zelébes) bildet die Grenze zwischen Au- stralien und Asien, wenn man Rücksicht auf die Tierverteilung nimmt. Sie ist von Borneo durch eine tiefe Meeresstraße geschieden.

5. Teil 3 - S. 20

1911 - Leipzig : Freytag
20 drâwida) bewohnt, die von den durch das Kabultal eingewanderten Indern oder Hindu nach S. verdrängt wurden, soweit sie sich nicht mit ihnen vermischten. Die Hindu gehören zu der kaukasischen Rasse und bekennen sich zur Religion des Brahma. Diese lehrt ein Kastenwesen, den Glauben an die Seelenwanderung und verlangt die Ausübung guter Werke, jedoch hat sich die Religion nicht als förderlich für die Kultur erwiesen, weil sie den Dingen der sichtbaren Welt zu wenig Beachtung schenkt. Die Religion ist deshalb von Buddha reformiert worden, der namentlich das Kastenwesen aufhebt. Außerdem sind viele Mohammedaner eingedrungen. Im Gebiet des Indus liegt im Kabultal die wichtige,' den Zugang nach Indien beherrschende Festung Peschawar (sprich: peschaúr). Von hier führt die Eisenbahn hinunter in das Indusgebiet, das Pandschab (ai oder Fünfstromland, nach der großen Handelsstadt Lahore (sprich: lahôr). Wichtiger ist das Gangesgebiet. Es ist sehr dicht besiedelt, hat viele Groß- städte mit wunderbaren, meist von den Mohammedanern errichteten Baudenk- mälern und den heiligen indischen Wallfahrtsorten. Der Herrschersitz des Groß- moguls war Delhi (é), eine Stadt, die mit glänzenden Palästen angefüllt ist. Der Hauptwallfahrtsort ist Allahabad (bád, d. i. Allahs Stadt). Die heilige Stadt der Inder, diehochschule der brahmanischen Wissenschaft und zu gleicher Zeit der Mittelpunkt des bunten, lebhaften Treibens ist Benares (âj. Am westlichsten Mündungsarme des Ganges liegt Kalkutta (ú), ,,das indische London", eine wichtige Handelsstadt und die Hauptstadt des britisch-indischen Kaiserreiches, von wo aus man in drei Wochen England erreichen kann. b) Hochland. Im Hochlande von Dekan sind die an der Küste gelegenen Siedlungen wichtig. Auf einer kleinen Küsteninsel vor der westlichen Malabarküste (ál) Hegt die erste Seestadt des-Landes Bombay (sprich: bombé), der Haupt- ausfuhrhafen für Baumwolle und zu gleicher Zeit ein wichtiger Industrieplatz. Die östliche Koromandelküste (á) ist hafenarm und wegen starker Brandung schwer zu erreichen. Hier ist Madras (madrás) der wichtigste Einfuhrhafen für den dicht be- siedelten südlichen Teil der Halbinsel. Neuerdings ist das Hochland besonders dadurch wichtig geworden, daß es in seinen westlichen Wäldern das eisenharte Tikholz liefert, das vornehmlich für den Schiffsbau sehr geeignet ist c) Ceylon. Die vom Festlande durch eine wegen der Perlenfischerei be- deutende Meeresstraße getrennte Insel Ceylon gehört ebenfalls den Engländern. Sie ist reich an tropischen Erzeugnissen, besonders an Chinarindenbäumen, Kaffee- und Teesträuchern. Dazu kommt ein erstaunlicher Reichtum an Edelsteinen. Die Bewohner gehören dem Stamm der Singhalesen an. Die Hauptstadt Colombo (Iòni) ist ein wichtiger Ausfuhrplatz und Anlegehafen der nach Ostasien und Australien fahrenden Dampfer. Vor den Küsten liegen viele der Schiffahrt gefährliche Korallenriffe. Die Engländer haben sich um das reiche Land, den Hauptstützpunkt ihrer Handelsmacht, sehr verdient gemacht durch Anlage von Straßen und Kanälen, durch Förderung der Bodenkultur und der künstlichen Bewässerung. b) Hinterindien. ! 1. Lage. Hinterindien ist bedeutend reicher gegliedert als Vorderindien und ragt mit seiner Südspitze bis an den Malaiischen Archipel. 2. Senkrechte Bodengestalt und Bewässerung. Der Bodenbeschaffenheit

6. Für die unteren Klassen - S. 129

1897 - Leipzig : Freytag
Hinterindien. 129 Wesens führte. Jnfvlge einer-früheren Herrschaft mohammedanischer Mongolen bekennt sich aber ein Teil der Bevölkerung auch zum Islam. Unter der englischen Verwaltung hat das Land einen großen Auf- schwnng genommen. Durch die bessere Ausbeute der natürlichen Schätze brachte es dem Mutterlande ungeheure Reichtümer. Handel und Verkehr erblühten. An der Küste entwickelten sich wichtige Hafenplatze. Unter ihnen sind Calcntta (kalkätta) an einem Mündungsarm des Ganges und ^d- Bombay und M a d r a s die bedeutendsten. Auf Ceylon wurde C o l o m b o als Station auf den Dampferlinien nach Ostasien und Australien ein wichtiger Hafenort. Im Innern des Dekan liegt Haiderabad, die Hauptstadt eines großen einheimischen Staates und in dem Tiefland von Hiudostan der den Hindus heilige Ort Benares und Delhi, die Residenz des einstigen Mongolenreiches. Hinterindien. Die Halbinsel Hinterindien wird voll mehreren Gebirgen durchzogen, §188. welche sich an die östlichen Ketten Centralasiens ansetzen. In den Thal- sffntu1'* senken zwischen den Gebirgen fließen die großen Ströme Jrawad i, Salnen nlld Mekong, die im Unterlans zum Teil von weitem Schwemmland umgeben find. In diesen Niederungen finden wir eine dichte Bevölkerung, die vorwiegend vom Ackerbau, namentlich Reisbau, lebt. Unter dem echt tropischen Klima gedeiht die Pflanzenwelt vortrefflich. Die Tierwelt gleicht der Vorderindiens. Die Eingeborenen sind M o ll g o l e n, sogenannte I it dochinese it. Diese ^ sind wie die meisten ostasiatischen Mongolen Anhänger der in Vorderindien gestisteteten Bnddhisten-Religion. Im Innern stehen sie noch auf niedriger Kulturstufe. An den Küsten treffeil wir viele eingewanderte Chinesen. Die äußerste Südspitze, die Halbinsel von Malaka, wird von mohamme- danischen Malaien bewohnt. Die einheimischen Staaten haben meist ihre Unabhängigkeit verloren. § 189. Birma mit der Hauptstadt Rang von (rängnn) ist britischer Besitz, Staaten. Cambodja und Ann am an der östlichen Küste stehen unter französischer Oberhoheit. Sie bilden mit C o ch i u ch i n a und Tongkingfranzöfi s ch- Jndochina. Die Hauptstädte siud Saigon und Hanoi. Nur der Staat Siam ist noch unabhängig. Der König von Siam hat seine Re- sidenz in Bangkok, der größten Stadt der Halbinsel. Den Engländern gehört auch die Südspitze von Malaka. Auf einem kleinen Eiland an der Südküste liegt die Freihafenstadt Singapore (singapur), welche von den Dampfern der Linien nach Ostasien angelaufen wird. Ule, Lehrbuch der Erdkunde. I. g

7. Für die unteren Klassen - S. 131

1897 - Leipzig : Freytag
Die malaiischen Inseln. — China, Mandschurei, Korea, Japan. 131 Ostasien ist zum größten Teil von Gebirgen erfüllt; nur im Norden breitet sich am Unterlauf des Jangtfekiang und des Hoangho ein weites Tiefland aus. Westlich davon ist das Randgebirge von Hochasien zum Teil mit einer feinen gelben Erde bedeckt, welche in großen Mengen von dem Hoangho, dem gelben Fluß, im Tiefland angeschwemmt oder in das Meer hinaus getragen wird, das darum das gelbe heißt. Das Gebiet liegt uoch im Bereich der asiatischen Monsune, die im Klwa. Sommer vom Oeean wehen. Infolgedessen ist es warm und regenreich. Aber im Winter kommen eisige Winde von Norden und Nordwesten her, welche die sibirische Kalte weit nach Süden tragen, sodaß selbst unter süd- europäischen Breiten Flüsse und Meer gefrieren. Gleichwohl ist es mit üppiger Vegetation bedeckt, die im Süden sich ans tro- pischen Gewächsen zusammen- setzt, im Norden aber bereits meist aus Pflanzen der ge- mäßigten Zone besteht. Als Nutzpflanzen werden nament- lich Thee und Reis im Süden, Weizen dagegen in den nörd- liehen Strichen angebaut. Der größte Teil Ost- § 192. asieus bildet das eigentliche Chin a, das Stammland des wohner. chinesischen Reiches, das ganz Hochasien noch umfaßt. Hier wohnen dicht gedrängt die fleißigeu, genügsamen Chin e- sen, die der mongolischen Rasse angehören. Sie sind ein uraltes Kulturvolk, das sich Jahrtausende hindurch unabhängig von den Einflüssen abendländischer Gesittung erhalten hat. Den Boden haben sie in der ergiebigsten Weise ausgenutzt, indem sie ihn mehr nach Art unseres Gartenbaues bestellen. Außerdem sind sie im Handwerk geschickt. Ihre Seiden- und Baumwollen- waren übertreffen noch an Güte die europäischen. Zeugen ihres aus- dauerdeu Fleißes sind die eigenartige große Mauer, die sie zum Schutz ihres Laudes gegen die räuberischen Völker der Wüste Gobi errichteten, und der Kaiserkanal, der längste der Erde, der die Hauptstadt Peking mit der Mündung des Jangtsekiang verbindet. 9-i-

8. Für die unteren Klassen - S. 43

1897 - Leipzig : Freytag
Asien. 43 uralten, uns völlig fremden Kultur, das bis in unser Jahrhundert hinein sich dem Weltverkehr ganz abschloß. Das Land ist außerordentlich dicht bevölkert. Die Chinesen leben genügsam und sind sehr fleißig; sie wissen dem Boden ihres Landes reichlichen Ertrag abzugewinnen. Angebaut werden namentlich Thee und Reis, sowie der Maulbeerbaum zur Zucht der Seidenraupe. Ju dem gesamten Reiche wohnen gegen 400 Millionen Menschen, d. i. über 1ja der ganzen Menschheit. Sie drängen sich meist in großen Städten zusammen; wir finden mehrere Millionenstädte. Die Residenz des Kaisers von China ist Peking im Norden des Reiches. Den Chinesen stehen die Japaner, die Bewohner der östlichen Japan, asiatischen Inseln, sehr nahe. Auch sie sind Mongolen, zeichnen sich durch Fleiß und Genügsamkeit aus und waren bis vor kurzem ein ebenso ab- geschlossenes Volk. Heute sind die Japaner in den Weltverkehr mehr und mehr eingetreten und haben zum Teil die abendländische Kultur äuge- uommeu. Japan bildet jetzt ein mächtiges Kaiserreich mit der Hauptstadt Tokio. Selbständige Reiche haben sich auch in Hinter- und Vord eriudi eu § 49. entfaltet. Auf ersterem liegt das Königreich Siam mit der Hauptstadt Hinter- Bangkok. Der übrige Teil dieser Halbinsel gehört im Osten als Fr an- zösisch-Jndochina den Franzosen, im Westen als Britisch-Birma den Engländern. Die Engländer haben auch fast ganz Vorderindien im Besitz. Die Königin von England ist zugleich Kaiserin von Indien. Das reiche, dichtbevölkerte Land hat mehrere wichtige Handelsplätze, so ' Bombay (bombä) an der Westküste und Calentta (kalkatta), den Sitz der englischen Regierung, im Gangesdelta an der Ostküste. Die südostasiatischen Inseln, auch als malaiischer Archipel bezeichnet, find überwiegend niederländischer Besitz, so die großen Suudaiuselu S n- Inseln, matra (sumatra), Java, Borneo (börneo) und Celebes (celebes). Die wichtigste darunter ist Java, namentlich durch ihren reichen Ertrag an Kaffee und Reis. Diese Inseln werden zuweilen von furchtbaren Aus- brächen feuerspeiender Berge heimgesucht. Es ist die erdbeben- und vul- kaureichste Gegend der Erde. Im westlichen Asien bestehen wieder eine Reihe selbständiger Staaten. § 50. So breitet sich über Kl ei na sie n, Armenien, Syrien und M e s o- Türkei, p otamieu, die Tiefebene am Euphrat und Tigris, die asiatisch e Türk ei aus. Zu ihr gehört auch Palästina mit dem heiligen Ort Jerusalem. In Kleinasien ist heute Smyrua an der inselreichen Küste des ägäischen Meeres die wichtigste Stadt. Am Euphrat lag das alte Babel; nicht weit davon am Tigris liegt Bagdad, einst Hauptstadt eines großen mohammedanischen Araberreiches. Auch 'ein Teil des Küstenlandes von Arabien, namentlich am roten Meer, ist türkisch. Dort befindet sich

9. Für die unteren Klassen - S. 124

1897 - Leipzig : Freytag
124 Asien. 4000 m das höchste Land der Erde. Es ist eine vegetationsarme, öde Wüste mit unwirtlichem Klima, nur spärlich bewohnt von nomadischen Völkern mongolischer Rasse. Der größe Teil ist abflußlos und reich an Salzseeen. Die Ursache der großen Trockenheit Tibets ist das Auftreten gewaltiger Randgebirge im Süden, welche es gegen die regenbringenden Winde abschließen. Hier erhebt sich der Himalaja mit dem höchsten Berg der Erde, dem Ganrifankar, der 8800 m erreicht. Nach Süden fällt das Gebirge steil zu dem Tiefland von Hin dost an ab. Winde vom in- Fig. 53. Aus dem Himalaja. — Thal mit Gletscher in Kaschmir. bischen Oeeau tragen ihm reichlich Feuchtigkeit zu. In den unteren Regi- onen trägt es darum ein üppiges Pflanzenkleid, und die obersten Spitzen und Gehänge sind mit ewigem Schnee bedeckt, aus dem Riesengletscher die Thäler hinabgleiten. Die nördliche Abdachung ist dagegen trocken und kahl. Zahlreiche Ströme haben auf dem Gebirge ihren Ursprung, so der Indus und seiu Nebenfluß Satladsch, der Gauges und der B r a h m a p u t r a. Pamir. Au den Himalaja reihen sich östlich mehrere Gebirgsketten an, welche sich vielfach verzweigen und das ganze Südostasien erfüllen. Im Westen gelangen wir zum Pamirhochland, in dem sich gleichsam die inner-

10. Für die unteren Klassen - S. 127

1897 - Leipzig : Freytag
Vorderindien. 127 solchen klimatischen Verhältnissen gedeiht noch vortrefflich der Wald. Weite Flächen sind von ausgedehnten Nadelwäldern bedeckt. Erst hoch im Norden verhindert das Klima die Entwicklung der Pflanzen. Dort taut der gefrorene Boden nur im Sommer oberflächlich auf und bildet dann vielfach unzugängliche Moräste, sogenannte Tundren, auf denen fast nur Moose und Flechten gedeihen. Diese Gebiete sind spärlich von einigen mongolischen Völkern bewohnt, so im Westen von den Samojeden, die hauptsächlich vou der Renntierzucht leben, im Osten von den sogenannten Beringsvölkern. In der südlichen Waldregion aber finden wir noch Ackerbau. Auch giebt dort die Jagd auf die zahlreichen Pelztiere, welche in den Wäldern Hausen, wie Bär, Zobel, Hermelin, einen guten Erwerb. Die Raudgebirge sind reich an Mineral schätzen, namentlich an Metallen. In der Umgebung des Baikalsees wird viel Ackerbau getrieben. Es entstanden in Sibirien auch mehrere große Städte, so Je katerin- Sicd= bürg, Omsk und Jrkutsk. Sie liegen an einer Straße, welche Sibirien 1 von Westen nach Osten durchschneidet. Rußland beherrscht das ganze Gebiet. Es benutzt Sibirien als Ver- bannnngsort für Verbrecher, die meist zur Arbeit in den Bergwerken ver- wendet werden. Das russische Reich breitet sich an der Küste des pacifischen Oceans § 184. weit nach Süden bis zur Mandschurei aus. Zu ihm gehört auch die 9jlattb/ Insel Sachalin und die vulkanreiche Halbinsel Kamtschatka. Das ' "reu Klima ist hier unter dem Einfluß des nahen Meeres etwas milder, der Boden namentlich am Amur dicht bewaldet und fruchtbar. Das Land ist jedoch vom Weltverkehr abgeschlossen, da die Meere einen großen Teil des Jahres über gefrieren, obwohl sie unter der Breite der Ostsee gelegen sind. Südasien. Au den Rumpf des asiatischen Kontinents setzen sich im Süden die §185. beiden Halbinseln Vorder- und Hinterindien an. Der letzteren ist die große malaiische Inselgruppe vorgelagert. Vorderindien. Vorderindien ist im Norden zu Füßen des Himalaja ein breites Tief- ^ins land, das von mehreren großen Strömen, dem Jndns mit dem Satladsch, b°ft<m' dem Ganges und Brahmaputra, durchflössen wird. Der östliche Teil, Hindostan, ist ein reich benetztes Land, in dem unter der warmen Sonne eine üppige Tropenvegetation sich entwickelt hat. Undurchdringliche Sumpf-
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